DEGENERATIVE VERÄNDERUNGEN DES SKELETTS UND DES BEWEGUNGSAPPARATES
Fersensporn
Der Fersensporn ist eine knöcherne Ausziehung am Fersenbein und im Röntgenbild sichtbar. Er hat zumeist eine Länge von einigen Millimetern (4-6mm), seltener aber auch von bis zu ca. zwei Zentimetern (2 cm). Der Sporn befindet sich entweder an der Unterseite oder oben an der Rückseite der Ferse. Man spricht vom unteren oder oberen Fersensporn, wobei der untere Fersensporn weitaus häufiger ist.
Je nach Lokalisation der Schmerzen werden zwei Formen von Fersensporn unterschieden:
- Beschwerden an der Fußsohle, die von der Ferse ausgehen und entlang der Sehne (Plantar-Aponeurose) nach vorne in Richtung des Fußgewölbes ausstrahlen.
- Beschwerden im hinteren Bereich der Ferse, die entlang der Achillessehne nach oben ausstrahlen.
Bei beiden Schmerzzuständen werden Überbelastungen und Reizungen der Sehnen als Ursachen gesehen. Zu denken ist hierbei an langes Stehen (z. B. bei beruflicher Tätigkeit), Übergewicht, Auswirkungen von angeborenen oder erworbenen Fußfehlstellungen (z. B. als Unfallfolge), Überbeanspruchung durch Sport und Laufen, nachteilige Einflüsse der Muskulatur (z. B. verkürzte Wadenmuskulatur bei Bewegungsmangel), etc.. Ein Teil der Patienten berichtet, daß die stärksten Schmerzen morgens nach dem Aufstehen vorhanden sind.
Der untere oder obere Fersensporn muß nicht immer zu Schmerzen führen. Die Schmerzen scheinen u. a. dann zu entstehen, wenn sich die Sehnenansätze (s. oben: Plantar-Aponeurose oder Achillessehne) im Bereich des Fersensporns entzünden. Manche Spezialisten halten den Fersensporn für eine Folge der chronisch entzündlichen Reizung der am Fersenbein ansetzenden Sehnen (Plantar-Aponeurose oder Achillessehne).
Orthopädische Therapie
Die nicht-operative orthopädische Behandlung umfasst angepasstes Schuhwerk, Fersenkissen, maßgefertigte Einlagen mit Schaumgummifütterung, Physiotherapie, Medikamentenbehandlung, lokale Injektionen, Ultraschall, etc.. Mit den aufgeführten Maßnahmen kann eine Schmerzreduktion herbeigeführt werden.
Strahlenbehandlung
Die Strahlenbehandlung zielt auf eine Reduktion bzw. Beseitigung der Schmerzen. Die Anwendung der Strahlentherapie hat bei Patienten mit Fersensporn in Deutschland und Europa eine lange Tradition. In der medizinischen Literatur wird berichtet, daß sich mit Strahlentherapie bei ca 70 – 80% der Betroffenen eine teilweise oder vollständige Schmerzrückbildung erreichen läßt.
Die Strahlentherapie erfolgt heutzutage zumeist an Linearbeschleunigern. Bestrahlt wird mit Röntgenstrahlen (Photonen) und niedrigen Dosen. In unserer Praxis führen wir zumeist in zwei Wochen (drei Bestrahlungstage pro Woche) insgesamt sechs Bestrahlungen durch. Die Strahlendosis der jeweiligen Bestrahlung beträgt 0,5 Gy, die Dauer der einzelnen Bestrahlungen liegt im Bereich von wenigen Minuten. Vor Start der ersten Bestrahlung wird im Rahmen der Strahlentherapie-Planung eine Computertomographie (CT) durchgeführt. Beim unteren Fersensporn bestrahlen wir den unteren Anteil des Fersenbeins mit der Fußsohlensehne (Plantar-Aponeurose) bis hin zur Fußmitte, beim oberen Fersensporn erfasst das Bestrahlungsfeld den hinteren Anteil des Fersenbeins mit dem unteren Abschnitt der Achillessehne.
Die zeitliche Dauer der Schmerzen vor Beginn der Strahlenbehandlung scheint das Ergebnis der Therapie zu beeinflussen. Bei kürzeren Schmerzzuständen (weniger als 6 Monate) scheint die Strahlentherapie besser zu wirken. Wenn die Schmerzrückbildung unbefriedigend ist, kann nach einigen Wochen bzw. wenigen Monaten eine zweite Strahlenbehandlung erfolgen. In unserer Praxis werden die Patienten gebeten, sich 6-8 Wochen nach Ende der Strahlentherapie nochmals bei uns vorzustellen. Dann erst erfolgt die abschließende Beurteilung der Frage, ob die durchgeführte Strahlentherapie in Bezug auf die Schmerzlinderung erfolgreich war.
Die strahlenbiologischen Effekte der Strahlentherapie, die zur Schmerzrückbildung führen, sind komplex und in den Gesamtzusammenhängen bislang nur unzureichend verstanden. Man geht davon aus, daß zelluläre und biochemische Entzündungsvorgänge im Bereich der Sehnenansätze (s. oben) Ursache der Schmerzen sind. Durch Strahleneinwirkung werden diese Entzündungsvorgänge so beeinflußt, daß sich eine Schmerzreduktion ergibt. Mehrere Veröffentlichungen zeigen, daß der positive, schmerzlindernde Effekt der Strahlentherapie über Jahre andauern kann.
Die Frage der Nebenwirkungen einer schmerzlindernden Strahlentherapie, kann als unproblematisch erachtet werden. Auf Grund der geringen Strahlendosen sind so gut wie keine belastenden Nebenwirkungen zu erwarten. Dieses gilt auch, wenn zwei Bestrahlungsserien zur Anwendung kommen. Das Risiko einer durch eine „Schmerzbestrahlung“ ausgelösten Tumorerkrankung ist sehr gering. Im „Aufklärungsgespräch“ vor Durchführung der eventuellen Strahlenbehandlung besprechen wir die Frage der Nebenwirkungen mehr oder weniger detailliert, je nach Wunsch des Patienten.
Tennis- oder Golfer- Ellenbogen (Epicondylitis)
Im Zusammenhang von Tennis- oder Golfer-Ellenbogen wird in neuerer Zeit , in der Zeit des Arbeitens an Computern auch von Maus-Ellenbogen gesprochen. In der Sprache der Mediziner entspricht der Tennis-Ellenbogen der „Epicondylitis radialis humeri“, der Golfer-Ellenbogen der „Epicondylitis ulnaris humeri“. Bei beiden Erkrankungen handelt es sich um schmerzhafte Reizzustände von Sehnenansätzen im Bereich der beiden Condylen bzw. Gelenkfortsätze des Oberarmknochens (Humerus). Die Sehnen gehen von Muskeln des Unterarmes aus und setzen am Oberarm an. Im Röntgenbild finden sich gelegentlich Verkalkungen am Sehnenansatz. Die Kernspintomographie kann entzündliche Veränderungen zeigen.
Beim Tennis-Ellenbogen bestehen die Schmerzen am seitlichen Condylus (Gelenkfortsatz) des Oberarmes. Patienten mit Golfer-Ellenbogen beklagen Schmerzen am inneren Condylus. Nicht selten strahlen die Schmerzen auch in den Unterarm aus. Der Tennis-Ellenbogen ist das häufigere Krankheitsbild. Die Schmerzen führen u. U. zu Beeinträchtigungen bei Belastung, z. B. beim Greifen, Tragen oder Halten von Gegenständen. Ein Händedruck oder das Heben einer Tasse können schmerzhaft behindert sein.
Überbeanspruchungen der Unterarmmuskulatur werden als häufige Ursachen der genannten schmerzhaften Erkrankungen gesehen. Als mögliche Auslöser der Beschwerden werden berichtet: einseitige Belastungen (z. B. Tastatur- oder Mausbenutzung; Sportklettern), Fehlhaltungen (berufliche Arbeit, Haus- und Gartenarbeit), Sportarten mit Einsatz von Schlägern, Verwendung des stark gebeugten Armes als Kopfstütze, etc..
Bei der Diagnosestellung gilt es orthopädischerseits die beiden Krankheitsbilder (Tennis- oder Golfer-Ellenbogen) gegenüber anderen Erkrankungen mit ähnlichen Schmerzcharakteristiken abzugrenzen, z.B. Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule oder die Fibromyalgie mit ebenfalls Schmerzpunkten am Ellenbogen. Zwei weitere, andere schmerzhafte Krankheitszustände sind durch eine andauernde Einengung des „Nervenkanals“ des Radialis- oder des Ulnarisnerven verursacht. Die Medizin spricht vom „Supinatorlogen- oder vom Pronator teres Syndrom“. Die Schmerzen sind bei gestrecktem Unterarm in der Ellenbeuge durch Druck auslösbar, entweder mehr zur Seite (Radialisnerv) oder mehr nach innen (Ulnarisnerv).
Orthopädische Therapie
Die nicht-operative orthopädische Behandlung des Tennis- oder Golfer-Ellenbogens umfasst eine Vielfalt von Möglichkeiten. Zu diesen zählen: Physiotherapie, physikalische Maßnahmen (Ultraschall, Magnetfeld, Laser, Elektrostimulation, u. a.), Bandagen, Diclofenac haltige Cremes und Gele, Injektion von Cortison, Akupunktur, etc.. Mit den aufgeführten Maßnahmen kann eine Schmerzreduktion herbeigeführt werden.
Strahlenbehandlung
Die Strahlenbehandlung zielt auf eine Reduktion bzw. Beseitigung der Schmerzen. Zur schmerzlindernden Strahlentherapie bei Tennis- oder Golfer-Ellenbogen liegen langjährige Erfahrungen und Berichte an ca 2000 Patienten vor. Bei ca 70- 80% der Patienten lässt sich eine Schmerzrückbildung erreichen. Laut Leitlinien wird die Strahlenbehandlung dann empfohlen, wenn orthopädisch konservative Behandlungsformen nicht zufriedenstellend waren oder vom Patienten nicht gewünscht sind.
In unserer Praxis geht der eigentlichen Strahlenbehandlung eine Strahlentherapie-Planung mit Computertomographie (CT) voraus. Bestrahlt wird je nach Krankheit (Tennis- oder Golfer-Ellenbogen) der seitliche oder der innere Gelenkfortsatz (Condylus) des Oberarmes mit den angrenzenden knöchernen und muskulären Strukturen.
Wir führen die Bestrahlungen an einem Linearbeschleuniger mit Röntgenstrahlen (Photonen) durch. Im allgemeinen geben wir insgesamt sechs Bestrahlungen in einem Zeitraum von zwei Wochen. Die Strahlendosis pro Bestrahlung beträgt 0,5 Gy und ist damit sehr gering. Die zeitliche Dauer der einzelnen Bestrahlungen liegt im Bereich von Minuten. Ca. 6-8 Wochen nach Ende der Strahlentherapie bitten wir die Patienten zu einer Wiedervorstellung in unserer Praxis. Erst dann wird abschließend beurteilt, ob die Strahlentherapie im Sinne der Schmerzrückbildung ausreichend wirksam war. Bei weiterem Anhalten von Schmerzen kann eine zweite Bestrahlungsserie erwogen werden.
Die strahlenbiologischen Effekte der Strahlentherapie, die zur Schmerzrückbildung führen, sind komplex und in den Gesamtzusammenhängen bislang nur unzureichend verstanden. Man geht davon aus, daß Reizzustände bzw. zelluläre und biochemische Entzündungsvorgänge im Bereich der Sehnenansätze (s. oben) Ursache der Schmerzen sind. Durch Strahleneinwirkung werden diese Entzündungsvorgänge so beeinflußt, daß sich eine Schmerzreduktion ergibt.
Die Frage der Nebenwikungen einer schmerzlindernden Strahlentherapie, kann als unproblematisch erachtet werden. Auf Grund der geringen Strahlendosen sind so gut wie keine belastenden Nebenwirkungen zu erwarten. Dieses gilt auch, wenn bei mangelnder Wirksamkeit einer ersten Strahlentherapie eine zweite Bestrahlungsserie zur Anwendung kommt. Das Risiko einer durch eine „Schmerzbestrahlung“ ausgelösten Tumorerkrankung ist sehr gering. Im „Aufklärungsgespräch“ vor Durchführung der eventuellen Strahlenbehandlung besprechen wir die Frage der Nebenwirkungen mehr oder weniger detailliert, je nach Wunsch des Patienten.
Schmerzhafte Schultersteife (Frozen Shoulder oder Periarthritis humeroscapularis)
Die schmerzhafte Schultersteife ist eine häufige, zumeist akut eintretende Erkrankung von Menschen mittleren oder fortgeschritteneren Alters (40- 60 Jahre). Typisch sind eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung im Schultergelenk (Schultersteife oder „Frozen Shoulder“).
Die Ursachen der Erkrankung, hinter der sich eine Vielzahl von degenerativen Veränderungen des Schultergürtels verbirgt, sind nicht immer klar zu benennen. Alle Veränderungen an Knochen, Muskeln, Sehnen, Bändern und Schleimbeuteln im Bereich des Schultergelenkes können zu einer schmerzhaften Schulterversteifung führen. Bei unklarer Ursache spricht man von der primären Form der „Schmerzhaften Schultersteife“. Sie geht einher mit einer Entzündung der inneren Haut des Schultergelenkes (Synovia), im späteren Stadium mit einer Schrumpfung der Gelenkkapsel. Bei der sekundären Form der Erkrankung werden vorrangig folgende Ursachen gesehen: eine verkalkende Schleimbeutelentzündung, Verletzungen der Rotatorenmanschette (Muskeln, die das Schultergelenk umgeben) als Folge eines Unfalls oder als Folge von Abnutzung, Verengung im Schultergelenk bei fortschreitenden Funktionsstörungen der Muskeln des Schultergelenkes ( Impingement-Syndrom), Arthrose und arthritische Reizzustände.
Orthopädische Therapie
Zumeist sind Schmerzmedikamente, die auch antientzündlich wirken und kein Cortison enthalten, der erste Therapie-Schritt. Weitere Behandlungsformen sind: Cortison Injektionen ins Gelenk oder in Sehnenstrukturen, Schockwellentherapie, auch Physiotherapie inclusive gymnastische Übungen. Mit den genannten Maßnahmen kann eine Schmerzrückbildung und eine Verbesserung der Beweglichkeit der Schulter erreicht werden.
Strahlenbehandlung
Die Strahlentherapie ist seit langem als eine Behandlungsform bekannt, die bei schmerzhaften Schulterbeschwerden zu Schmerzlinderungen oder zu vollständiger Beseitigung des Schmerzes führen kann. Eine Reihe von Veröffentlichungen zeigt, daß in diesem Sinne ca 70 – 80 % der Patienten von einer Strahlentherapie profitieren können.
Wir bestrahlen am Linearbeschleuniger mit Röntgenstrahlen (Photonen) und mit niedrigen Dosen. In unserer Praxis führen wir zumeist in zwei Wochen (drei Bestrahlungstage pro Woche) insgesamt sechs Bestrahlungen durch. Die Strahlendosis der jeweiligen Bestrahlung beträgt 0,5 Gy, die Dauer der einzelnen Bestrahlungen liegt im Bereich von wenigen Minuten. Vor Start der ersten Bestrahlung erfolgt im Rahmen einer Strahlentherapie-Planung eine Computertomographie (CT). Bestrahlt wird dann das gesamte Schultergelenk. Die abschließende Beurteilung der Frage, ob die durchgeführte Strahlentherapie in Bezug auf Schmerzlinderung erfolgreich war, erfolgt 6 – 8 Wochen nach Ende der Strahlenbehandlung. Hierzu bitten wir die Patienten, sich nochmals bei uns vorzustellen. Ggf. empfehlen wir bei unzureichender Schmerzlinderung eine weitere, zweite Bestrahlungsserie.
Die strahlenbiologischen Effekte der Strahlentherapie, die zur Schmerzrückbildung führen, sind komplex und in den Gesamtzusammenhängen bislang nur unzureichend verstanden. Man geht davon aus, daß zelluläre und biochemische Entzündungsvorgänge im Bereich des Gelenkes und seiner Strukturen Ursache der Schmerzen sind. Durch Strahleneinwirkung werden diese Entzündungsvorgänge so beeinflußt, daß sich eine Schmerzreduktion ergibt.
Die Frage der Nebenwikungen einer schmerzlindernden Strahlentherapie, kann als unproblematisch erachtet werden. Auf Grund der geringen Strahlendosen sind so gut wie keine belastenden Nebenwirkungen zu erwarten. Dieses gilt auch, wenn zwei Bestrahlungsserien zur Anwendung kommen. Das Risiko einer durch eine „Schmerzbestrahlung“ ausgelösten Tumorerkrankung ist sehr gering.
Im „Aufklärungsgespräch“ vor Durchführung der eventuellen Strahlenbehandlung besprechen wir die Frage der Nebenwirkungen mehr oder weniger detailliert, je nach Wunsch des Patienten.
Strahlentherapie Freising
Biberstraße 15
85354 Freising
Telefon: | 08161-93532-0 |
Telefax: | 08161-93532-20 |
E-Mail: |
Sprechzeiten
Mo. – Do.: 8:00 Uhr – 17:00 Uhr
Freitag: 8:00 Uhr – 16:00 Uhr
und nach Vereinbarung
Strahlentherapie Dachau
Dr.-Hiller-Straße 35
85221 Dachau
Telefon: | 08131-33770-0 |
Telefax: | 08131-33770-20 |
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Sprechzeiten
Mo. – Fr.: 8:00 Uhr – 16:30 Uhr
und nach Vereinbarung